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Stahlkirche Köln 1928

In Köln-Deutz fand 1928 die große internationale Presse-Ausstellung, PRESSA genannt, statt, mit 1500 Ausstellern und über 5 Millionen Besuchern. Für die evangelische Sonderschau auf dieser Ausstellung wurde von Otto Bartning, dem bedeutendsten evangelischen Kirchenarchitekten seiner Zeit, die „Kirche in Stahl und Glas“ errichtet, die zunächst als Ausstellungsgebäude benutzt wurde. Die Außenwände waren tatsächlich nur aus Stahl und Glas gebaut. Sie machte damals Furore und Besucher kamen von weit her - sogar aus Übersee -, um sie zu sehen. Das Kruzifix und die Kanzel dieser Kirche waren Treibarbeiten von Hans Wissel. Auf der Kanzel waren die Symbole der vier Evangelisten dargestellt: Mensch oder Engel für Matthäus, Löwe für Markus, Stier für Lukas und Adler für Johannes. Nach dem Ende der Ausstellung wurde die Kirche kostenfrei der Gemeinde Essen-West übereignet und stand dort seit 1931 als Melanchthonkirche, auch Stahlkirche genannt. Die Gemeinde aber distanzierte sich in den nächsten Jahren immer mehr von der künstlerischen Sprache des berühmten Kirchenbaus. Das Kruzifix wurde auf Drängen der Gemeindevertretung am 17. Dezember 1935 aus der Kirche entfernt. Der Bau samt Ausstattung fiel 1942 den Bomben zum Opfer.

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